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Dunkelmodus ein

Streetart in Ludwigshafen

Streetart und Graffiti werden oft gleichgesetzt. Doch das ist so nicht richtig. Was aber ist Streetart eigentlich? 

Unter dem Begriff Streetart werden unterschiedliche, größtenteils nichtkommerzielle Formen von Kunst im öffentlichen Raum zusammengefasst. Die Schreibweise Street Art wird nur selten verwendet, um Verwechslungen mit dem Begriff der Straßenkunst zu vermeiden. Denn während die Straßenkunst schlichtweg die Straße als Präsentationsfläche nutzt, bspw. durch Artisten und andere Schausteller, zielt die Streetart darauf ab, durch die Werke im urbanen Raum mit anderen Personen zu kommunizieren, wenn auch nicht persönlich, wie in der Straßenkunst. Dabei verfolgen die Künstler durchaus die Absicht, dass ihre Arbeiten auch dauerhaft erhalten bleiben sollen.

Der Unterschied zu Graffiti besteht in erster Linie darin, dass bei der Streetart der Bildteil das kunstvolle Schreiben überwiegt.

Seit 2005 beinhaltet der Begriff der Streetart unterschiedliche Techniken, Materialien, Gegenstände und Kunstformen im öffentlichen Raum. Insofern gab es mehrere Kunstbewegungen, die die Streetart beeinflusst haben. Als eine der ersten Arbeiten nach heutigem Verständnis der Streetart gilt dieses Wandbild an der Großen Freiheit in Hamburg, das 1968 durch Werner Nöfer und Dieter Glasmacher entstand:

Seit etwa 2000 wird die Streetart als Bewegung gesehen und seit 2005 wird diese Bewegung dann auch Streetart genannt. Davor gab es nur einzelne Künstler und für ihre Arbeiten wurden Bezeichnungen wie Postgraffiti oder Urban Art verwendet.

Das American Graffiti unterscheidet sich insofern von der Streetart, als dass es bei Graffiti vor allem um das kunstvolle Schreiben von Namen geht. Heute werden die Streetart, Graffiti und andere Formen von Kunst im öffentlichen Raum meist unter dem Oberbegriff Urban Art zusammengefasst. In den Medien und im allgemeinen Sprachgebrauch hingegen werden Begrifflichkeiten wie Streetart, Public Art, Urban Art und Graffiti oft synonym verwendet.

Um ihre Arbeiten zu erstellen, greifen Streetart-Künstler auf verschiedenste Medien wie Marker, Pinsel und Farbrollen, Sprühdosen, Schablonen, Aufkleber oder Plakate zurück. Als Untergrund dienen meist Wände und Häuserfassaden, die bemalt oder beklebt werden.

Doch auch Stromkästen, Verkehrsschilder, Telefonzellen, Ampeln, Laternen, Mülleimer, Parkbänke, Bürgersteige, Straßen, Bäume und unzählige andere Untergründe im öffentlichen Raum können zur Leinwand werden. Die Streetart beschränkt sich aber in aller Regel auf Flächen, die schon vorhanden sind. Zwischen den Techniken der Streetart und den Techniken der Graffiti gibt es oft Überschneidungen.

Gemeinsamkeit aller Streetart-Varianten ist, dass sie öffentlich und kostenlos zugänglich und außerhalb etablierter Orte anzutreffen sind. Der Begriff umfasst also den weiten Bereich visueller künstlerischer Arbeit im öffentlichen Raum und bezieht sowohl offizielle als auch inoffizielle Formen der Kunst mit ein.

Vier Projekte dieser Art in Ludwigshafen:

Zunächst muss das Projekt MURALU erwähnt werden, das im Jahr 2018 vom Wilhelm-Hack-Museum gestartet wurde mit dem Ziel, einige Ludwigshafener Fassaden und andere triste Flächen künstlerisch-attraktiv aufzuwerten. In diesem Rahmen fand im Ebertpark im Oktober 2020 ein kleines Festival statt, wo sich mehrere Künstler an trostlosen Mauern austoben konnten.

Innenstadt-Impulse ist ein Förderprojekt des Landes ab 2022 und unterstützt die Aufwertung von Innenstädten.

Im Jahr 2020 entschloss sich die Deutsche Bahn erfreulicherweise, die wenig erbauenden Unterführungen im Hauptbahnhof durch eine Künstlergruppe aufwerten zu lassen, was überaus gelungen ist! Anfang des Jahres 2024 kam noch die Gestaltung des Bahnhofs Rheingönheim hinzu.

Auf der Seite "Verschiedenes" sind einzelne Arbeiten dieser Art zusammengefasst.